Zähneputzen: So wird die Zahnreinigung Ihres Kindes zum Erfolg

Zugegeben: Zähne putzen ist nicht unbedingt eine spannende und spaßige Tätigkeit. Dennoch ist es unvermeidlich, mindestens zweimal täglich für etwa zwei Minuten etwas für die Beißerchen zu tun.

Und auch Kinder sollten frühzeitig lernen, sich konsequent an die Zahnhygiene zu gewöhnen. Nicht nur, weil auch Milchzähne Karies bekommen können, sondern auch um die bleibenden Zähne optimal zu pflegen. Wenn Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind von Anfang an lernt, sich an die tägliche Zahnpflege zu halten, helfen Sie dabei, dass es auch später gesunde Zähne und einen gesunden Mund behält. Und dabei müssen Sie weder sich noch Ihr Kind unnötig quälen; Zähne putzen kann auch Spaß machen!

Warum ist das Zähneputzen auch bei Kindern wichtig?

Dass man als Jugendlicher und Erwachsener regelmäßig Zähne putzen sollte, dürfte jedem klar sein. Aber ist das denn auch schon bei kleinen Kindern nötig?

Viele argumentieren damit, dass die ersten Zähne ja ohnehin bald ausfallen; ein kleines Loch wird da doch nicht so schlimm sein. Doch so einfach ist das nicht. Zunächst einmal kann auch Ihr Kind Karies bekommen. Da bleibt es nicht immer bei einem unscheinbaren Loch, sondern Zahnschmerzen und entzündetes Zahnfleisch oder sogar ein äußerst schmerzhafter Abszess können die Folge einer Kariesinfektion sein.

Es bleibt aber nicht nur bei den Schmerzen, denn die Milchzähne sind für die Entwicklung der bleibenden Zähne sehr wichtig. Sie ebnen den Weg der nachwachsenden Zähne und können, wenn die Milchzahnwurzen sich entzünden, die nachfolgenden Zähne beim Wachstum stören.

Zudem spielt das Milchgebiss eine wichtige Rolle bei der Sprachentwicklung ihres Kindes. Fallen Zähne frühzeitig aus, weil sie nicht gut gepflegt werden, beeinträchtigt dies unter Umständen die Lautbildung.

Früh genug mit dem Zähneputzen beginnen, damit für die Großen als tägliches Ritual

Wann sollte man mit der Zahnpflege bei Kinder beginnen?

Zahnärzte raten, bereits direkt nach der Geburt mit der Zahnpflege Ihres Kindes zu beginnen. Dabei müssen Sie natürlich noch nicht mit einer Zahnbürste und Zahnpasta hantieren, sondern es reicht zunächst, den Kieferkamm nach jeder Mahlzeit beziehungsweise nach dem Stillen sanft zu massieren.

Dafür können Sie ein feuchtes Wattestäbchen oder einen Mundpflege-Fingerling verwenden. So erlernt Ihr Baby von Anfang an, dass Mund- und Zahnpflege zum Alltag dazugehört und muss sich dies später nicht erst angewöhnen. Außerdem ist die Massage des Kieferkamms bei drückenden Zähnen äußerst wohltuend.

Zahnpasta sollten Sie erst ab dem 6. Lebensmonat für die Zahnpflege verwenden.

Wie putzen Sie richtig Zähne?

Ihr Kind sollte möglichst schnell lernen effektiv zu putzen anstatt nur auf der Zahnbürste herumzukauen. Dafür ist es zunächst notwendig, dass Sie Ihrem Kind erklären, wie es richtig putzt. Ein weiterer positiver Effekt, wenn Sie dem Kind erklären, was es mit dem Putzen eigentlich erreichen soll, ist, dass es den Sinn des Zähneputzens versteht. Hier wird nicht nur willkürlich im Mund herumgeschrubbt, sondern Essensreste und Bakterien sollen entfernt werden, damit die Zähne gesund bleiben. Wenn Ihr Kind das weiß und versteht, wird es mit mehr Elan putzen, als wenn es keine Ahnung hat, was es da gerade tut.

Hilfreich ist es, eine Uhr zu verwenden, die nach zwei Minuten Zähne putzen abläuft. Vor allem lustige Uhren wie beispielsweise bunte Sanduhren können dem Kind helfen, keine Langeweile beim Putzen zu entwickeln, sondern sich darüber zu freuen, wenn die zwei Minuten mal wieder erfolgreich geputzt wurde.

Bringen Sie Ihrem Kind außerdem die richtige Technik bei; so kann es eine immer gleiche Routine anwenden und vergisst keinen Bereich. Zuerst werden die oberen und unteren Kauflächen von hinten nach vorne und wieder zurück geputzt. Als nächstes sind die Innenseiten der Zähne dran. Von Rot zu Weiß werden die oberen und unteren Reihen von innen geputzt. Der dritte Schritt ist wie der zweite, nur außen. Wieder von Rot nach Weiß die gesamte Zahnreihe oben und unten einmal hin und zurück putzen. Zuletzt werden die aufeinander gelegten Zahnreihen mit kreisenden Bewegungen massiert.

Die richtige Zahnbürste für Ihr Kind

Um das sensible Zahnfleisch Ihres Kindes zu schonen, sollten Sie beim Kauf der Zahnbürste darauf achten, dass der Bürstenkopf klein und die Borsten weich sind. Außerdem sollten Sie auf die Altersangaben der Hersteller achten, so vermeiden Sie falsche Größen des Bürstenkopfes und zu dicke oder zu lange Griffe.

Damit Ihr Kind gerne Zähne putzt, ist es ebenfalls hilfreich, eine schöne Zahnbürste auszusuchen. Am besten sucht Ihr Kind sich seine Lieblingszahnbürste sogar selbst aus. So verbindet es direkt etwas Positives mit dieser Handlung.

Eine elektrische Zahnbürste ist kein Muss. Manche Kinder haben sogar Angst davor, die rotierenden Bürsten zu benutzen. Sowohl mit elektrischen als auch mit normalen Zahnbürsten lassen sich die Zähne gründlich reinigen. Lassen Sie Ihr Kind am besten selbst entscheiden, welche Zahnbürste ihm am meisten zusagt.

Sobald die Zahnbürste erste Abnutzungsspuren trägt, die Borsten also schräg abstehen, sollte Sie eine neue Zahnbürste kaufen. Vor allem wenn Ihr Kind noch klein ist, kann dies oft der Fall sein, da es noch gerne auf der Zahnbürste herumkaut.

Die richtige Zahnpasta

  • Ist Ihr Kind mindestens 6 Monate alt, können Sie für die Zahnpflege einmal täglich eine erbsengroße Menge Zahnpasta verwenden.
  • Der Fluoridgehalt sollte 0,05 Prozent nicht überschreiten.
  • Ab dem ersten Lebensjahr kann dieselbe Menge Zahnpasta zweimal täglich verwendet werden.
  • Etwa mit 6 Jahren brechen bei Kindern die ersten bleibenden Zähne durch.
  • Ab diesem Zeitpunkt sollten Sie eine Zahncreme mit 0,1 Prozent Fluorid verwenden.
  • Viele Zahnpasten für Kinder haben die wildesten Geschmacksrichtungen.
  • Dies kann dabei helfen, dem Kind mehr Spaß am Zähneputzen zu bringen.

Lassen Sie Ihr Kind ruhig selbst einen Geschmack aussuchen, dann wird es mit dieser Pasta besonders gerne putzen. Geeignete Zahncremes für die Zahnpflege Ihres Kindes finden Sie zum Beispiel auf dem Online-Portal der Shop Apotheke.

Was können Sie außerdem tun?

Um Ihr Kind optimal bei der Zahnpflege zu unterstützen, sollten Sie vor allem selbst Vorbild sein. Ihr Kind lernt von Ihnen, was wichtig ist und wie man sich konsequent verhält. Lassen Sie das Zähneputzen nicht ausfallen, denn wie wollen Sie Ihrem Kind sonst beibringen, dass es selbst täglich Zähne putzen muss? Putzen Sie am besten gemeinsam nach den Mahlzeiten die Zähne, machen Sie die tägliche Zahnpflege zu einem gemeinsamen Ritual. Gerade wenn Ihr Kind noch klein ist, also etwa bis zum 9. Lebensjahr, wird es ohnehin notwendig sein, den Putzerfolg zu kontrollieren und eventuell noch einmal nachzuputzen.

Motivation ist das Stichwort, wenn es darum geht, dem Kind das Zähneputzen näher zu bringen. Lassen Sie sich etwas Kreatives einfallen, weshalb Ihr Kind Spaß an dieser Tätigkeit haben sollte. Vor allem wenn Ihr Kind sich sträubt, ist Einfühlungsvermögen gefragt.

Oft liegt es daran, dass das Kind das Zähneputzen als unangenehm empfindet, wenn es sich gegen die Prozedur wehrt. Versuchen Sie die Situation zu entschärfen, indem Sie nicht nur im Bad, sondern auch mal auf dem Wickeltisch oder im Kinderstuhl Zähne putzen, oder gehen Sie spielerisch und mit Spaß an die Sache heran. Das kann ein gesungener Reim sein, eine Einschlafgeschichte über die armen ungeputzten Zähne, oder auch schöne Kinderbücher zum Thema Zähne und Zahngesundheit. Was auch immer Ihnen und Ihrem Kind Spaß bereitet und zum Erfolg führt – probieren Sie es aus!