Viele Erwachsene sehen Gartenarbeit als erholsames Hobby, bei dem im besten Fall noch frisches Obst und Gemüse aus eigenem Bio-Anbau geerntet werden kann. Auch Kindern machen die Tätigkeiten im Gemüsebeet viel Spaß, zudem lernen sie noch eine Menge dabei.
Voraussetzung allerdings ist, dass die Erwachsenen bestimmte Grundregeln beim Gärtnern mit Kindern beachten – schließlich sollen die Kleinen Freude an der Arbeit haben und nicht allzu schnell die Lust verlieren. Zum Gärtnern braucht man keinen großen Garten, ein Hochbeet auf dem Hinterhof, der Terrasse oder auch dem Balkon genügt völlig.
Warum ist das Gärtnern für Kinder so wichtig?
Kinder brauchen für ein gesundes Aufwachsen die Natur. Gerade wenn die Kleinen in der Stadt aufwachsen, sind Naturerfahrungen für ihr Weltwissen unverzichtbar. Warum wachsen aus kleinen Samen große Pflanzen? Was gehört alles dazu, wenn ich Radieschen und Paradeiser ernten möchte?
Wie kümmere ich mich richtig um meine Pflanzen, was brauchen diese? So ganz nebenbei übernehmen die Kleinen Verantwortung für ihre Gewächse und erfahren, dass sie mit etwas Mühe und Geduld am Ende belohnt werden. Die Kinder lernen, dass ihr Einsatz belohnt wird – all das sind Eigenschaften und Verhaltensweisen, die ihnen im weiteren Leben zugutekommen.
Welche Vorteile hat ein Hochbeet im Vergleich zum klassischen Beet?
Im Vergleich zum klassischen Gartenbeet bietet ein Hochbeet viele Vorteile:
- Man muss bei der Gartenarbeit nicht auf dem Boden knien oder sich tief bücken.
- Stattdessen kann man bequem im Stehen arbeiten.
- Viele Schädlinge wie Schnecken oder auch Wühlmäuse kommen nicht ins Hochbeet.
- So droht der erhofften Ernte weniger Schaden durch gefräßige Schädlinge.
- Hochbeete können überall aufgestellt werden, auch auf gepflasterten Flächen.
- Ein Hochbeet passt sogar auf den Balkon, kann aber auch auf dem Hinterhof einer Stadtwohnung aufgestellt werden.
- Tipp: Im Hochbeet Ratgeber erfahren Sie viel wissenswerte Infos zum Bau und Kauf eines Hochbeets
Wie sollte das Hochbeet für den Familiengarten aussehen?
Hochbeete gibt es in vielen Formen, Höhen und Größen. Klassischerweise ist ein solcher Beetkasten rechteckig mit längeren Seiten- und kürzeren Frontteilen. Dabei gilt die Regel, dass das Kind bequem an die Beetfläche heranreichen sollte, weshalb der Kasten höchstens ungefähr Brusthöhe haben sollte – dann aber benötigt das Kind einen sicher stehenden Hocker, auf den es sich stellen kann. Besser ist es, das Beet ungefähr bauchhoch zu kaufen. Niedrigere Beete können mit Sitzflächen versehen werden, damit Sie und Ihr Kind im Sitzen arbeiten können. Damit der junge Gärtner tatsächlich alle Pflanzen erreicht, beträgt die maximale Breite zwei Armlängen.
Für welches Material Sie sich entscheiden, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab:
- Holz ist das klassische Hochbeetmaterial. Es ist nachhaltig und lange haltbar, sofern der Kasten aus Hartholz gefertigt und mit einem (ungiftigen!) Holzschutzmittel behandelt wurde.
- Metalle haben den Vorteil, dass sie lange haltbar (sofern gegen Korrosion geschützt) sind, sodass Sie viele Jahre Freude an dem Hochbeet haben. Aluminium eignet sich besonders gut, da es sehr leicht ist.
Schöne und hochwertige Hochbeete für den Familiengarten in verschiedenen Größen finden Sie beispielsweise bei https://www.gfp-international.com/de/hochbeete.html.
Wie geht man beim Aufbau des Hochbeets vor?
Damit die Pflanzen im Hochbeet gedeihen, sollte der Kasten richtig gefüllt werden. Dabei können Sie einfach normale Pflanzerde einfüllen, die möglichst auf Kompostbasis hergestellt sein und keinen Torf enthalten sollte. Klassischerweise wird ein Hochbeet jedoch nach folgendem Schema in Schichten befüllt:
- Steht das Hochbeet direkt auf der Erde, kommt zuunterst ein engmaschiges Schutzgitter gegen Wühlmäuse und Egerlinge.
- Als unterste Schicht füllen Sie gröberen Holzschnitt wie dickere Äste und auch Stammstücke ein.
- Darauf füllen Sie zerkleinerten Gehölzschnitt. Je kleiner, desto schneller verrottet dieser.
- Auch Laub können Sie dort einfüllen.
- Darauf kommt eine Schicht Grünabfälle, beispielsweise Rasenschnitt.
- Als vierte Schicht folgt grober Kompost, verrottetes Laub und Gemüseabfälle.
- Ganz zum Schluss füllen Sie eine dicke Schicht Pflanzerde oder gut verrotteten Kompost ein.
Bestenfalls wird das Hochbeet nicht erst kurz vor dem Bepflanzen, sondern schon im vorhergegangenem Herbst aufgestellt und befüllt. Dann haben die Materialien ausreichend Zeit zum Verrotten, sodass den Pflanzen gleich wertvolle Nährstoffe zur Verfügung stehen. Im Frühjahr wird der Füllstand sich deutlich abgesenkt haben, sodass Sie frische Pflanzerde nachfüllen müssen.
Welche Gemüse eignen sich für Kinder besonders gut?
Wählen Sie für die Bepflanzung Gemüsesorten, die Kinder gerne essen, die pflegeleicht sind und schnell wachsen. Beachten Sie bei der Bepflanzung, dass zunächst Starkzehrer – also Gemüsesorten mit einem hohen Nährstoffbedarf – ins Hochbeet gepflanzt werden. Dazu gehören beispielsweise:
- Paradeiser: möglichst niedrig bleibende Sorten wählen
- Zucchini: brauchen viel Platz, liefern aber reiche Ernte
- Gemüsepaprika: lieben viele Kinder als Rohkost
- Salatgurken: nicht mit Paradeisern zusammen pflanzen bzw. ans andere Beetende setzen
Auch Kürbis, Bohnschoten, Erbsen, Karotten, Kohlrabi, Kukurruz, Mangold oder Radieschen können gut von Kindern angebaut werden.
Achten Sie auf eine ausgewogene Misch- und Folgekultur, bei der zueinander passende Gemüsesorten miteinander ins Beet gesetzt werden.
Salate wie Vogerlsalat, Häuptelsalat oder Eisbergsalat können als Zwischen- oder Begleitfrucht ins Hochbeet. Grundsätzlich lässt sich im Hochbeet alles anpflanzen und kultivieren, was auch im klassischen Gartenbeet angebaut werden kann. Sogar Erdäpfel wachsen hier! Natürlich sollten auch Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch nicht fehlen. Bei Platzmangel lassen sich diese auch in einem extra Blumenkasten am Hochbeetrand ziehen.
Welche Pflanzen kann man noch ins Hochbeet setzen?
Worauf sollte man beim Gärtnern mit Kindern besonders achten?
Damit Kinder dauerhaft Spaß am Gärtnern haben, sollten sie ihr Hochbeet selbst bewirtschaften dürfen und natürlich alle wichtigen Fragen – etwa, was darin angebaut wird – selbst entscheiden. Die Erwachsenen halten sich zurück und geben lediglich Anleitung und Unterstützung bei schwierigen Arbeiten (wie dem Einfüllen des Beetes) und Fragen.
Leiten Sie Ihr Kind sanft an, indem Sie ihm beispielsweise sagen, welche Pflanzen sich im Beet gut vertragen und welche eher nicht. Entscheiden Sie aber nicht über seinen Kopf hinweg, sondern beziehen Sie es in alle Entscheidungen und Tätigkeiten mit ein. Und vor allem: Schimpfen Sie nicht, wenn das Kind mal keine Lust zum Gießen und Unkraut jäten hat. Bewahren Sie stattdessen die Geduld und versuchen Sie, Ihr Kind zu motivieren.