Das Taschengeld ist ein wichtiges Mittel, um Kinder an einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld heranzuführen. Doch manche Eltern verhindern den Lerneffekt dadurch, dass das Taschengeld als Erziehungsmittel zweckentfremdet wird.
Damit erhöhen sie jedoch das Risiko, dass die Kinder später mit Schulden und finanziellen Engpässen zu kämpfen haben. Wenn Sie Ihren Kindern mit dem Taschengeld langfristig etwas Gutes tun wollen, sollten Sie folgende Regeln unbedingt beachten!
Wichtige Regeln für das Taschengeld
Die wichtigste Regel beim Taschengeld ist, dass dieses kein Erziehungsmittel darstellt. Der Sinn des Taschengeldes ist es, den Kindern den Wert des Geldes näher zu bringen.
Zudem sollten sie langsam in die Welt der Finanzen wachsen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld erlernen. Dies wird durch ständige Streichungen von Taschengeld oder aber auch Belohnungen in Form von Geldzuwendungen verhindert.
Folgendes sollte deswegen unbedingt vermieden werden:
- Gutes Verhalten durch Taschengelderhöhung belohnen
- schlechtes Verhalten mit Taschengeldentzug oder Taschengeldkürzung bestrafen
- Taschengeldzahlungen von Auflagen wie Buchführung und Sparmaßnahmen abhängig machen
- Ausgaben der Kinder bewerten
- finanzielle Engpässe durch Sonderzahlungen beseitigen
- zu niedrige oder zu hohe Taschengeldbeträge
- Zweckentfremdung des Taschengeldes.
Wird das Taschengeld als Erziehungsmittel zweckentfremdet, hat das Kind natürlich keine Möglichkeit, das eigene Budget zu planen. Deswegen sollten weder das Verhalten der Kinder noch deren Schulnoten über die Höhe des Taschengeldes bestimmen.
Kinder müssen aus Fehlern lernen
Sinn dieser strengen Regeln ist natürlich, dass die Kinder in einem geschützten Rahmen Fehler machen können.
Nur wenn sie auch einmal zu viel Geld für Dinge ausgeben, die sie eigentlich gar nicht benötigen, lernen sie mit finanziellen Engpässen umzugehen. Für Sie als Eltern ist es natürlich schwer zuzusehen, wenn die Kinder Fehlentscheidungen treffen. Aber nur so kann ein Lerneffekt erzielt werden.
Damit überhaupt Entscheidungen getroffen werden können, muss das Taschengeld natürlich zur freien Verfügung stehen. Die Kinder sollten wissen, dass sie jede Woche oder jeden Monat einen gewissen Geldbetrag bekommen und diesen dann verwenden können, wie sie wollen.
Dabei sollte der Betrag hoch genug sein, dass auch gespart werden kann. Überhöhtes Taschengeld führt jedoch zu einem Realitätsverlust, die Kinder müssen dann keine Prioritäten mehr setzen. Zudem entstehen bei großem Budget natürlich auch vollkommen unrealistische und überhöhte Wünsche.
Kinder trotzdem nicht alleine lassen
Die Kinder sollten trotzdem nicht mit der Finanzsituation alleine gelassen werden. Sprechen Sie also mit Ihrem Kind darüber, wenn finanzielle Engpässe oder andere Probleme entstanden sind.
Zudem sollten Sie auf jeden Fall als Berater zur Verfügung stehen, wenn die Kinder Fragen zum Einsatz des Taschengeldes haben. Die Entscheidung selbst sollte dann jedoch vom Kind getroffen werden.
Durch Gespräche über das Taschengeld, ohne dabei irgendwelche Vorschriften zu machen, zeigen Sie Ihren Kindern auch, dass diese sich mit allen Problemen an sie wenden können. Und auch wenn es schwer fällt, den Nachwuchs nicht vor allen negativen Konsequenzen zu beschützen, ist der dadurch erzielte Lerneffekt auf jeden Fall eine gute Belohnung. Zweckentfremden Sie das Taschengeld also niemals als Erziehungsmittel, denn dadurch verhindern Sie, dass Ihre Kinder einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld erlernen.